Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. arbeitet an einer verlässlichen Perspektive für die Vereine und Pächter:innen
Im Berliner Kleingartenwesen ist es seit Jahrzehnten eine gute geübte Praxis, dass die Bezirksverbände der Gartenfreunde die Kleingartenflächen zentral von den Eigentümern pachten und an Bürgerinnen und Bürger verpachten. Sie fungieren also als Zwischenpächter und zentraler Ansprechpartner für die privaten und öffentlichen Eigentümer der Flächen. Damit handeln sie eigenverantwortlich, sowohl in Ihrer Rolle als Pächter der Flächen vom Bezirk und privaten Eigentümern, als auch in Ihrer Rolle als Verpächter gegenüber den Kleingärter:innen.
Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. (LV) als zentrale und berlinweite Interessenvertretung der Berliner Kleingärtner:innen begleitet die Bezirksverbände mit Rat und Tat, ohne jedoch im Einzelfall Vertragspartner der Vereine zu sein oder eigene Pachtverhältnisse zu verwalten. Das heißt, der LV hat in der Regel keine Einblicke in die Details und Abläufe der einzelnen Verpachtungen und Zwischenpachtverhältnisse auf Bezirksebene.
Gert Schoppa, Präsident des LV, erfuhr durch Informationen von Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin des Bezirks Pankow, von Außenständen des Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V., die im Verhältnis zwischen dem Bezirksverband und dem Bezirk entstanden sind.
Um die drohende Kündigung der Zwischenpachtverträge sowie eventuelle direkte Forderungen an die Pächter:innen zu verhindern, hat Gert Schoppa in verschiedenen Gesprächen mit dem Bezirk Pankow und dem Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V. versucht, die Situation zu klären und beide Seiten bei der Umsetzung einer Lösung unterstützt.
In einem Schreiben des Bezirksamtes an die Vorsitzenden der Vereine im Bezirk Pankow wurde nun mitgeteilt, dass keinerlei Pachtforderungen direkt an die Kleingärtner:innen erhoben werden und auch von einer Kündigung der Pachtverträge durch den Bezirk abgesehen wird.
„Nach der überraschenden Information war klar, dass wir alles unternehmen müssen, um eine drohende Kündigung und den möglichen Verlust von tausenden Kleingärten zu verhindern. Ich bin froh, dass es gemeinsam mit allen Beteiligten gelungen ist, einen Stand zu erreichen, bei dem das Bezirksamt den Vorsitzenden aller Vereine im Bezirk Pankow die Zusicherung geben konnte, dass die Zwischenpachtverträge weiterhin Bestand haben.“ erklärte Gert Schoppa dazu.
Der Landesverband steht weiterhin in Kontakt mit den Beteiligten, denn es gilt noch zu klären, wie es zu dieser Situation kommen konnte und wie eine Wiederholung in Zukunft vermieden werden kann. Er wird den Pankower Kleingärtner:innen und ihren Vereinen dabei jede erbetene Unterstützung zukommen lassen.
**Der Landesverband**
Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. ist die Dachorganisation des Berliner Kleingartenwesens und setzt sich dafür ein, dass dessen gesellschaftlicher, ökologischer und klimatischer Stellenwert auch im 21. Jahrhundert anerkannt wird und erhalten bleibt. Er vertritt die Interessen von rund 66.000 Pächter:innen auf insgesamt 736 Kleingartenanlagen. Es profitieren jedoch noch mehr Menschen von Kleingärten in der Hauptstadt. Rechnet man Familie und Freunde dazu, kommt man auf eine Schätzung von ca. 300.000 Menschen, die Berlins Kleingärten direkt nutzen.
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