Verfasst am 30.07.2021 um 15:08 Uhr

Sechs Bewerber wollen schönste KGA Berlins werden    

5. Landeswettbewerb „Kleingärten im Einklang mit der Natur“ gestartet    

Es ist beinahe so wie bei der Olympiade: Nur alle vier Jahre bietet sich die Chance auf einen Sieg im Landeswettbewerb um die schönste Kleingartenanlage der Hauptstadt. Sechs Berliner Vereine wollen sie nun ergreifen – sie wurden von ihren Bezirksverbänden ins Rennen geschickt.


Der nunmehr fünfte Landeswettbewerb steht unter dem Motto „Kleingärten im Einklang mit der Natur“ und wurde zu Jahresbeginn vom Landesverband Berlin der Gartenfreunde ausgelobt. Er soll die Arbeit jener Vereine würdigen, die, wie es in der Wettbewerbsausschreibung heißt, „die Früchte ihrer nachhaltigen Kleingartenpolitik sichtbar machen und ihre Errungenschaften zeigen und öffentlich teilen“. Beispielhafte Lösungen und Projekte für die Entwicklung, Gestaltung und Nutzung von Kleingärten und Kleingartenanlagen sollen damit hervorgehoben und noch stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.

Nur ein Drittel der Bezirke benannte Kandidaten

Teilnahmeberechtigt für den Wettstreit um die „Krone“ war jeder der insgesamt fast 800 Kleingartenvereine Berlins. Unter allen vorliegenden Bewerbungen hatten dann die jeweiligen Bezirksverbände ihren aussichtsreichsten Kandidaten auszuwählen. Dass es am Ende nur sechs Bezirksverbände von insgesamt 18 waren, bedauert Landesgartenfachberater Sven Wachtmann. „Es hätten weit mehr als nur sechs Vereine realistische Aussichten auf einen Wettbewerbssieg gehabt“, ist er fest überzeugt. Als Mitglied des Vorstandes wird er in den bevorstehenden Wochen und Monaten die Arbeit der Jury koordinieren und drauf achten, dass die Bewertung fair und objektiv erfolgt und die unterschiedlichen Voraussetzungen, die jede einzelne Kleingartenanlage mitbringt, berücksichtigt werden.


Schließlich geht es um allerhand: Dem Wettbewerbssieger winkt nicht nur die Ehre, sich vier Jahre lang als die „schönste Kleingartenanlage Berlins“ fühlen und bezeichnen zu dürfen. Es warten auch Preisgelder in Höhe von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro sowie ein möglicher Sonderpreis. Außerdem darf einer der Wettbewerbssieger im kommenden Jahr die Hauptstadt beim Bundeswettbewerb vertreten.

Doch bevor es so weit ist, werden sich die sechs teilnehmenden Vereine in den kommenden Wochen erst einmal für den Besuch der Jury herausputzen. Diejenige Kleingartenanlage, die fortan „die schönste im ganzen Land“ sein wird, befindet sich bereits unter ihnen.


Diese sechs Vereine wollen den Titel erringen

Für den Bezirksverband Pankow geht der Kleingartenverein Möllersfelde in die Konkurrenz. Schmuckstück der Anlage ist der Klima- und Schaugarten, dessen offizielle Eröffnung als Bildungszentrum nun für den nächsten Frühsommer geplant ist. Punkten will die 268 Parzellen umfassende Anlage aber auch mit zwei Imkern, einem Mehrgenerationengarten und ihrer gemeinschaftlich genutzten „Schredderparzelle“ zur Wiederverwendung von Ressourcen.


Der Bezirksverband Köpenick wird durch die KGA Naturfreunde Köpenick vertreten. Besonderes Alleinstellungsmerkmal und größter Stolz der idyllisch vor den Toren der Stadt gelegenen Anlage mit 81 Parzellen ist das Feuchtbiotop mit seinem riesigen Artenreichtum. Punkte im Wettbewerb erhoffen sich die Köpenicker aber auch durch ihren Naturlehrpfad, den Lehr- und Schaugarten und einen großen Kinderspielplatz.


Die Jury wird vorraussichtlich Ende August 2021 die Gärten und Anlagen der sechs Bewerber besichtigen. 

Die Kleingartenanlage Feuchter Winkel Ost wurde vom Bezirksverband Weißensee für die Teilnahme am Landeswettbewerb vorgeschlagen. Viele Insektenhotels wurden in den vergangenen Jahren in den 139 Parzellen der Anlage aufgestellt, außerdem gibt es eine zentrale Kompostierung. Der Verein hat sich durch viele kulturelle Aktivitäten und durch den Ausschluss des Fahrzeugverkehrs dem umliegenden Wohngebiet zur Naherholung empfohlen.


Der Kleingartenverein Grüne Weide vertritt die Gärtnerinnen und Gärtner des Bezirksverbands Treptow. Beim Spaziergang durch die 80 Parzellen umfassende Anlage gibt es viel zu sehen, zu erleben und zu hören, beispielsweise durch Schautafeln, einen Naturlehrpfad, einen Barfußpfad und das Angebot „Sprechende Gärten“. Gemeinsame Aktionen mit naturpädagogischen bis zu künstlerischen Inhalten belegen die Offenheit und Vielfalt der 115-jährigen Anlage.


Kleinster Verein im Bewerberfeld ist der Kleingartenverein Habsburg Gaußstraße, dem nur 37 Parzellen zugehören. In der zugleich auch kleinsten Anlage des Bezirksverbands Charlottenburg ist man seit Jahren bemüht, mit dem berlinweit bekannten Projekt „Obst für Alle“, einem ganzjährig gefüllten Geschenktisch, Insektenhotels, Schautafeln und vielen Veranstaltungen Erholungs- und Bildungsort auch für die Anwohner zu sein.


Dem gegenüber steht die Kleingartenanlage Dahlwitzer Straße, mit 711 Parzellen größte KGA im Bezirksverband Hellersdorf. Hier wird gegenwärtig der zentrale Platz der Anlage zu einem ebenso ökologischen wie gesellschaftlichen Mittelpunkt umgestaltet. Mit ihrem Lehr- und Schaugarten, verschiedenen Biotopen und Insektenhotels, mit Imkerei und einer zentralen Kompostierung wollen die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner die Jury außerdem für sich gewinnen.


Die Verbandszeitschrift 'Berliner Gartenfreund' wird Sie in den kommenden Ausgaben über den weiteren Verlauf des 5. Berliner Landeswettbewerbs auf dem Laufenden halten. Zum Jahresende soll feststehen, welcher Kleingartenverein als Nachfolger des amtierenden Landessiegers, der Marzahner KGA Am Kienberg, geehrt wird.


Elke Binas

Berliner Gartenfreund, Verlag W. Wächter



Grafik: J. Vallejo Manzano

Foto Sonnenblume: Landesverband Archiv


Dieser Textbeitrag ist in der Verbandsezitschrift 'Berliner Gartenfreund', Ausgabe August 2021, Seite 8/9, erschienen und mit freundlicher Genehmigung des Verlag W. Wächter auch hier online. 

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