Ohne Einbußen am Gärtnerglück: Spartipps von Mitgliedern der Landesverbands-Community
Günstig in die neue Kleingarten-Saison
Mit dem Gärtnern verhält es sich so wie mit vielen anderen Hobbys: Sie auszuüben nimmt nicht nur Zeit in Anspruch, sondern kostet auch Geld. Zwar kann ein Teil der Kosten, etwa für Pachtzahlungen und Mitgliedsbeiträge, damit aufgewogen werden, dass es – bei guter Pflege – Obst und Gemüse in feinster Bio-Qualität, wundervolle Blumensträuße und duftende Kräuter gibt, und das gefühlt „für lau“.
Dennoch ist es durchaus kein billiges Vergnügen, eine Parzelle zu bewirtschaften: Selbst wenn Gartengeräte, Laube und Zaun intakt sind und auch sonst keine großen Investitionen anstehen, können sich die nötigen Anschaffungen zusammen mit den laufenden Kosten für Wasser oder Strom zu jährlichen Ausgaben im durchaus vierstelligen Bereich summieren.
Facebook und Instagram: Community der GartenfreundeBerlin
Aber es gibt Mittel und Wege, diese Kosten zu beeinflussen: Dutzende Mitglieder der Community des Landesverbands der Gartenfreunde e. V. haben in den vergangenen Monaten auf Instagram und Facebook verraten, was sie tun, um ihr Hobby finanziell nicht unnötig ausufern zu lassen und sich trotzdem über eine reiche Ernte freuen zu können. Denn wer günstig gärtnert, muss deshalb noch lange nicht auf prächtig gedeihende Pflanzen und Artenvielfalt im Beet verzichten. Das beweisen die folgenden Tipps:
Saatgut und Pflanzen tauschen
Eine gute Ernte entscheidet sich bereits bei der Auswahl des Saatguts. In den kommenden Wochen wird es wieder gesichtet, sortiert und gegebenenfalls neu gekauft. Der User fluestergarten gewinnt einen Teil des Saatguts für die neue Saison, indem einzelne Rosenkohl-, Grünkohl- oder Radieschenpflanzen ausblühen dürfen, während Userinnen wie Nicole Wiegand, Martina Menzel oder Ilse Menz die Kerne aus selbst geernteten oder gekauften Früchten trocknen, die Samen selbst vorziehen und überzählige Jungpflanzen mit anderen Gartenfreunden tauschen. Auf samenfestes Saatgut schwört dabei jaxxdancin, denn das lässt sich immer wieder gewinnen und spart spätere Neukäufe. Außerdem kann man es gut „tauschen gegen Saatgut, das wir noch nicht im Bestand haben“, hieß es auf Instagram. Melanie Holzwarth verriet in ihrem Eintrag auf Facebook, dass sie durch Tausch schon über 300 Tomatensorten sammeln konnte.
Jungpflanzen selbst heranziehen
Ein gutes Verhältnis zu den Gartennachbarn macht sich auch bezahlt, wenn es um Sträucher, Stauden und andere mehrjährige Gartenpflanzen geht. Der gartenblog_untermapfelbaum empfiehlt zum Beispiel auf Instagram, Stecklinge von Kräutern – wie Rosmarin, Lavendel, Bohnenkraut oder Ysop – und Blühstauden wie Blauraute, Fette Henne, Gelenkblume bewurzeln zu lassen und die Ableger untereinander zu tauschen. Das sorgt für Pflanzenvielfalt für kleines Geld. Frances Haß hat die Erfahrung gemacht, dass die Stecklingsvermehrung bei Rispenhortensien, Lavendel, Rosen, Flieder und Rhododendron am besten gelingt, wie sie per E-Mail schrieb. Und Nicole Wiegand hat noch einen besonderen Tipp, wie man an hochwertige Pflanzen für den Kleingarten kommt: „Ich besorge mir die Ableger günstig an Tagen des offenen Gartens“, schrieb sie auf Facebook.
Wasserverbrauch reduzieren
Ein großes Sparpotenzial sehen die Mitglieder der Gartenfreund-Community im bewussten Umgang mit der Ressource Wasser. Regenwasser in Tonnen aufzufangen und am Morgen oder Abend mit der Gießkanne zielgerichtet auf die Beete zu bringen, sind einige der am häufigsten gegebenen Tipps – so zum Beispiel von inge_binge44 oder tanjadickertova auf Instagram.
Um die Verdunstung zu reduzieren, empfehlen ginawestberlin oder sonneunderdbeeren, die Beete mit Mulch zu bedecken. Die Userin momof_three89 nutzt dafür beispielsweise Heckenschnitt und Rasen, während hillpullg, ebenfalls auf Instagram, zum Mulchen Schafwolle empfiehlt.
Weitere „Geheimtipps“ zur Senkung des Wasserverbrauchs sind die Zweitverwertung von Gemüsewasch- oder Kochwasser zum Gießen (Tanja Salzbrunn über E-Mail) oder die Wurzelbewässerung durch den Einsatz von Ollas. Diese unglasierten Keramikgefäße, die mit Wasser gefüllt und in Wurzelnähe eingegraben werden, kommen beispielsweise bei sonneunderdbeeren oder jaxxdancin zum Einsatz. Man kann sie kostengünstig selbst basteln, beispielsweise aus Blumentöpfen.
Bokashi: "fermentiertes Allerlei" ergänzt die herkömmliche Kompostierung.
Dünger aus Pflanzenabfällen
Wenn es um kostengünstige Pflanzendüngung geht, tauchen in der Community drei Begriffe besonders häufig auf: Das erste Zauberwort heißt Kompostierung. User sprutz schildert auf Instagram beispielsweise, dass die Familie Kreislaufwirtschaft im Garten betreibt und jegliche geeigneten Pflanzenabfälle entweder auf den Kompost kommen oder direkt zum Mulchen verwendet werden: „So müssen wir nicht säckeweise Erde schleppen, zumal unsere Parzelle ohnehin keine Zufahrt hat.“
Schon unsere Großeltern wussten, dass die Natur sich oft selbst hilft, und das zum Nulltarif. Ein Allrounder zur Düngung und Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten ist beispielsweise die Brennnesseljauche, die unter anderem im Garten von Martina Menzel und momof_three89 preiswert hergestellt wird und wahre Wunder vollbringt.
Der dritte häufig genannte Begriff ist erst seit wenigen Jahren in unserem Sprachgebrauch: Bokashi. Melanie Holzwarth (über Facebook), fluestergarten oder meli_gartennaht auf Instagram fermentieren mit Unterstützung von effektiven Mikroorganismen ihre Garten- und Küchenabfälle und gewinnen daraus innerhalb kurzer Zeit ein Substrat, das die Bodenfruchtbarkeit erheblich verbessert und den Kauf von Düngemitteln überflüssig macht.
Alltagsgegenstände kreativ nutzen
Ein Kleingarten muss nicht perfekt sein – im Gegenteil: Seinen Charme bezieht er auch daraus, dass sich die Persönlichkeit seiner Nutzer in ihm widerspiegelt. Das klappt zum Beispiel, indem ausgediente Alltagsgegenstände kreativ umgestaltet und zweckentfremdet werden. Wenn alte Teekannen oder Backformen zu Pflanzgefäßen werden oder ausrangierte Tassen zu Vogelfutterstationen, dann ist das nicht nur ein origineller Hingucker, sondern spart auch Neuanschaffungen. Nina Kaluza schreibt auf Facebook, dass sie Jungpflanzen in Eierkartons vorzieht, während sherlock. pentecost2020 dafür ausgediente Dosen nutzt oder michels_garten Anzuchtgefäße von Jahr zu Jahr wieder verwendet.
Userin eva.pilling machte über Instagram darauf aufmerksam, dass man über entsprechende Plattformen oft sehr günstig alte Holzfenster erwerben kann, aus denen unter geschickten Händen preiswerte Gewächshäuser und Tomatenüberdachungen entstehen, während claudikx bereits aus alten Ästen Hochbeete und die Einfassung für den Kompost gebaut hat. Das spart nicht nur Geld, sondern bietet auch Tieren einen Unterschlupf. User tonikargeurban bringt es in seinem Instagram-Post folgendermaßen auf den Punkt: „Weniger Baumaterial in den Garten stecken und alles Vorhandene möglichst wiederverwenden.“
Im Austausch bleiben
Bei Gartengeräten setzen auch die Follower des Landesverbands der Gartenfreunde auf Qualität. Aber man muss nicht alle davon besitzen, wie stefanie.frischeluft oder annifromtheblog berichten: Sie und ihre Gartennachbarn leihen einander Werkzeuge und Zubehör aus. Und hillpullg schreibt sogar, dass der gegenseitige Tausch von Geräten auch mit Hilfe für die über 80-jährigen Gartennachbarn einhergeht. Auch das belegt, das eine gute Gemeinschaft mit regelmäßigem Austausch der beste Garant dafür ist, dass Gartenarbeit Spaß macht und die Kosten dafür im Rahmen bleiben.
Unter allen veröffentlichten Spartipps der Gartenfreund-Community wurden fünf Bewässerungssets von GARDENA verlost. Die Preise sind den Gewinnerinnen und Gewinnern bereits zugegangen. Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme!
Elke Binas, Redakteurin Berliner Gartenfreund, Verlag W. Wächter
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Dieser Textbeitrag ist in der Verbandszeitschrift Gartenfreund, Regionalausgabe Berlin, im Januar 2025 erschienen und mit freundlicher Genehmigung des Verlags W. Wächter auch auf der Webseite des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e. V. und ist im Webseiten-Netzwerk "Gartenbund" für die News angeschlossener Verbände und Vereine freigegeben.
Bildnachweise: Screenshot Instagram - Archiv Landesverband Berlin der Gartenfreunde; Bokashi: Zenyrgarden, Wikimedia commmons, CC BY-SA 4.0.